Wahlprogramm 2021

Hier findet ihr unsere Forderungen zur Wahl mit einer kurzen Erklärung. Im Gegensatz zu einigen anderen Listen haben wir keine Lust euch zu erzählen, warum andere Listen scheiße sind. Wir wollen euch viel lieber erklären, was wir vorhaben und warum.

Gegen Diskriminierung und Ausgrenzung! Für ein feministisches Miteinander! 

  • Unterstützung bei Diskriminierungserfahrungen: Betroffene von Diskriminierung haben sich in der Vergangenheit oft an die verschiedenen Stellen im AStA gewendet und dort nach Unterstützung gefragt. Wir finden es wichtig, dass die Betroffenen Unterstützung erfahren (natürlich im Rahmen der Möglichkeiten, denn im AStA sitzen keine ausgebildeten Berater*innen). Uns ist wichtig, dass es dort einen sensiblen Umgang gibt und Betroffene sich nicht allein gelassen fühlen. Unterstützung kann zum Beispiel sein, ein offenes Ohr zu haben oder die Begleitung zu Gesprächen mit Lehrenden.
  • AStA- Antidiskriminierungsangebote- und Beratungen stärken: Die verfasste Studierendenschaft hat verschiedene Angebote, Räume und Beratungen für Personen die Diskriminierung erfahren haben. Diese sind zum Beispiel für den Austausch, fürs Ausruhen oder fürs Informieren sehr wichtig. Dazu zählen u.a. das Fem*Ref, das Café Anaconda, die AStA Gleichstellung aber auch das SchwuR, der RSB und Andere. Wir setzen uns dafür ein, dass diese weiterhin bestehen.
  • Für eine Antidiskriminierungsstelle an unserer Uni: An der Uni Bielefeld fehlt eine Antidiskriminierungsstelle. Betroffene von Diskriminierung haben keine Stelle an die sie sich offiziell wenden können, wenn sie zum Beispiel Rassismus oder Antisemitismus erfahren. Wir sind froh und dankbar, dass es Stellen wie das Gleichstellungsbüro oder den Beauftragten für Studierende mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen gibt. Diese Angebote reichen aber leider nicht aus. Es braucht eine offizielle Stelle an der ausgebildete Personen sitzen, an die sich alle Studierende (aber auch Mitarbeitende und Co.) wenden können.
  • Unterstützung von Trans* und Inter* Studierenden: Trans* und Inter* Studierende stehen an unserer Universität vor vielen Problemen, z.B. die Schwierigkeit einen Studierendenausweis mit dem eigenen Namen zu bekommen, Zwangsoutings in Seminaren, Probleme bei offiziellen Wahlen, Diskriminierungserfahrungen und vielem mehr. Es fehlt allerdings eine offizielle Stelle, an die sich die Student*innen mit Fragen wenden können. Wir setzen uns daher für eine Trans* und Inter* Beratung ein und fordern die Universität auf, gendergerecht zu werden.
  • Antifeminismus entgegentreten: In letzter Zeit kam es an der Universität Bielefeld immer wieder zu massiven Angriffen auf feministische Referate oder feministische Veranstaltungen. Es gab verschiedene Shitstorms (inkl. Androhungen von Mord oder sexualisierter Gewalt), andere Hochschulgruppen oder Wahllisten machten und machen Wahlkampf auf Kosten feministischer Gruppen, und nun gibt es mit der AfD-Liste „Liste Florian Rust“ auch dezidierte Antifeministen, die ins StuPa einziehen wollen. Wir wollen diesem antiemanzipatorischen Klima eine klare feministische und solidarische Haltung entgegensetzen.

Unterstützung im stressigen Studiumsalltag: Gegen Leistungsdruck und Arbeitsstress! Für ein selbstorganisiertes Miteinander!

  • AStA Service- und Beratungs-Angebot stärken: Der AStA hat derzeit ein breites Angebot an verschiedenen Beratungen, die Student*innen unterstützen und oft sehr wichtige Hilfe leisten. Es gibt z.B. die Bafög-Beratung, das Sozialreferat, die Beratung für Probleme in Studium und Lehre, die Studienfinanzierungsberatung und vieles mehr! Wir wollen diese Beratung beibehalten und stärken.
  • ZSB stärken: Die Zentrale Studienberatung leistet enorm wichtige Aufgaben, z.B. durch die psychologische Beratung. Die Berater*innen leisten eine super Arbeit, die  von vielen Student*innen in Anspruch genommen wird. Dadurch kommt es zu langen Wartezeiten. Dies ist für uns nicht hinnehmbar. Wir wollen die ZSB stärken, z.B. durch mehr Finanzierung für einen Stellenausbau und Co.
  • Mehr studentische Räume (zum Chillen und Lernen): Eher ein Anliegen für den Zeitpunkt, zu dem wir auch in Präsenz an die Uni zurückkehren – und dennoch nicht weniger wichtig: An der Uni fehlt es an Orten, an denen sich Student*innen aufhalten können, wenn sie nicht in die Bib gehen wollen und ihnen die Uni-Halle zu laut ist. Es braucht mehr Räume in denen sich Student*innen entweder für eine kleine Pause zurückziehen und einen Kaffee trinken können oder an dem sie mit Kommoliton*innen arbeiten können. Dabei ist es uns ein Anliegen, mehr selbstverwaltete studentische Räume zu etablieren.
  • Unterstützung bei Probleme mit Lehrenden: Viele Student*innen wenden sich immer wieder an den AStA oder auch ans StuPa, wenn sie Probleme mit Lehrenden haben, zum Beispiel bei ungerechten Prüfungsleistungen, Probleme mit der Studienordnung, etc. Wir wollen diese Student*innen unterstützen. Das kann zum Beispiel eine Begleitung bei Gesprächen sein oder eine Aufforderung des StuPas.
  • Mehr Mitbestimmung in der Lehre: Der Bologna-Prozess hat das Studium zunehmend verschult. Obwohl Anwesenheitspflichten und bestimmte Formen der Prüfungsleistungen nicht zulässig sind, kommen sie oft trotzdem vor. Student*innen können nur in seltenen Ausnahmen Einfluss auf die Lehre nehmen. Durch das eng getaktete Studium haben Student*innen nur noch sehr selten die Möglichkeit über den Tellerrand des eigenen Faches zu gucken und andere Veranstaltungen zu besuchen. Student*innen bekommen schnell den Eindruck, die Lehrinhalte zu schlucken und nicht kritisch zu hinterfragen. Es gibt zwar das Living-Document an der Uni Bielefeld, doch dies reicht uns nicht aus. Wir wollen uns dagegen wehren, indem wir zum Beispiel bei Verschärfungen von Prüfungsordnungen intervenieren oder Student*innen über ihre Rechte informieren und in ihren Interessen vertreten.
  • SHK – Rat beibehalten und unterstützen: Der SHK-Rat stellt die Interessenvertretung aller, an der Hochschule angestellter studentischen Hilfskräfte. Alle Mitarbeiter*innen haben ein Anrecht auf Interessenvertretung. Aus diesem Grund stellen wir uns die Frage, weswegen SHKs keine haben sollten. Insbesondere Menschen die oftmals unter schlechten Bedingungen arbeiten, sollten eine klare Interessensvertretung haben!

Unterstützung studentischer Projekte: Für mehr Vernetzung! Für ein solidarisches Miteinander

  • Vernetzung mit Hochschulgruppen: An unserer Uni gibt es ein großes Angebot an coolen und emanzipativen Hochschulgruppen. Uns ist es wichtig, die Vernetzung mit diesen Hochschulgruppen zu stärken, mehr zusammen zu arbeiten und so einen weiteren Austausch zu ermöglichen.
  • Fachschaften und studentischen Projekten + Unterstützung: Fachschaften und Initiativen sind für die Uni und für die Partizipation von Studierenden absolut wichtig und unerlässlich im Uni-Alltag! Wir werden weiterhin die Zusammenarbeit stärken, uns mit den Fachschaften vernetzen und insbesondere studentische Projekte oder Bündnisse unterstützen, wie z.B. das NotMyHochschulgesetz Bündnis.
  • Keine Sparmaßnahmen auf Kosten der Studierendenschaft: Viele Seminarräume sind zu klein, es gibt nicht genug Sitzplätze und Lehrende sind bemüht trotzdem einen Seminaratmosphäre zu erzeugen. Student*innen können an Seminaren nicht teilnehmen und Module nicht abschließen. Angebote für Student*innen wie die ZSB sind total überfüllt. Mitarbeiter*innen arbeiten prekär, worunter auch die Lehre leidet. Zusammengefasst: Es fehlt an Geld. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass Geld nicht an der falschen Stelle gespart wird. Mögliche Sparmaßnahmen dürfen nicht auf Kosten der Studierendenschaft stattfinden. Stattdessen wollen wir uns dafür einsetzen, dass sich die Situation von Studierenden verbessert.
  • AStA AGn und Referate beibehalten und stärken: Wir finden die vielen verschiedene Referate und Arbeitsgemeinschaften im AStA super wichtig und setzen uns dafür ein, dass diese beibehalten und gestärkt werden!

Transparente AStA – Arbeit und StuPa – Arbeit 

Die Entscheidungsfindungen des StuPas und auch des AStAs müssen transparent gemacht werden, denn sie sind Teil der studentischen Interessensvertretung. Protokolle des StuPas sind im Internet gar nicht so leicht zu finden, wenn man nicht weiß, wo man suchen muss. Wir finden es wichtig, dass die Protokolle (incl. Beschlüsse) und die Sitzungstermine des StuPas und des AStAs für alle zugänglich sind.

Kritische Bildungsveranstaltung & Kulturveranstaltungen

In einer pluralen Gesellschaft muss es auch ein breitgefächertes Angebot an Veranstaltungen geben. Dazu gehören kulturelle und gesellschaftskritische Veranstaltungen, wie Malkurse, Lesungen und Konzerte, Workshops. Die Universität soll ein Raum für Diskussion, Austausch und kritischer Bildung sein. Student*innen haben ein Interessse an unterschiedlichen Veranstaltungen. Wir wollen unterschiedliche Veranstaltungen planen. Derzeit organisieren unsere Referent*innen im AStA zusammen mit der Gruppe pia – pro familia in action ‚Ach so ist das – Veranstaltungsreihe zur sexuellen Gesundheit und Selbstbestimmung, Körper und Liebe‘. Dies würden wir gern weiter machen. Zusätzlich wollen wir weitere kritische Bildungsveranstaltungen und Kulturveranstaltungen organisieren. Außerdem ist es und wichtig kulturelle und emanzipatorische Veranstaltungen anderer studentischer Projekte zu unterstützen!